top of page

ANNÄHERUNG AN DIE GEWISSHEIT

lieber bruno

 

ich habe deine adresse von … erhalten und freute mich sehr das, was du machst zu hören.

 

es ist nicht ganz genau das, was ich selber machen will, aber es fasziniert mich ausserordentlich. dein zugang, deine haltung dem klang gegenüber, wunderbar! das scheinbare (offensichtliche) auseinandersetzen mit der struktur, dem material.

Mailverkehr Malfatti/Liberda

2015 - 2018

DER UNTERSCHIED –

ÜBER LIVE-ELEKTRONIK

Man drückt auf dem Klavier eine ausgewählte Taste mit einer bestimmten Kraft – es erklingt ein bestimmter Ton in einer bestimmten Zeit mit entsprechender Lautstärke. Virtuosität erlaubt, viele verschiedene Töne gleichzeitig oder unterschiedlich schnell und laut hintereinander zu spielen. Nennen wir es Partitur oder Improvisation, Kontrapunkt oder Harmonie – unser Jahrhunderte altes Musizieren wird weiter perfektioniert, neueste Spieltechniken erlauben Unerhörtes.

Manuskript einer Vorlesung,

2017

GESTUS.GEHEIMNIS.WEG.

Über graphische Notation im speziellen zu sprechen bedeutet, über das Weitergeben von Klängen, Aufschreiben von Musik zu reflektieren. Ich empfinde die sogenannte graphische Notation – welche Notation ist nicht graphisch („Zeichen“ sind es auch, und nichts anderes, was wir heute unser „Tonsystem“ nennen. Ein ingeniöser Behelf, etwas von jener ewigen Harmonie festzuhalten. Eine kümmerliche Taschenausgabe jenes enzyklopädischen Werkes. Ferruccio Bussoni) – als EINE Eventualität, Musik zu tradieren.

Der unfassbare Klang: Notationskonzepte heute

Klever,  2015

NEUE MUSIK

neue musik, moderne musik, schöne neue klänge, zeitgenössische musik, etc. alles aussichtslose verniedlichungen und entschärfungsversuche (soll meist heissen: Achtung! Warnung!

es kommt was unverdauliches; eigentlich: einmal etwas nicht vorverdautes...)

2014

WAHRHEITEN

EREIGNEN SICH VON

SELBST

Profitieren wir von der Perspektive: Zeit ist relativ. Je weiter wir wegrücken (wir glauben irrtümlich: … vorrücken), desto gedrängter, scheinbarer und scheinbar solider wird unser Empfinden. Zwanzig Jahre schmelzen zu einer einzigen Empfindung ein. Das dies natürlich wieder nur eine verzerrte Erkenntnis sein kann, zeigt uns dann später ein Blick von wieder einem anderen Punkt auf dieser vielleicht kreis- im besten Fall spiralförmig verlaufenden Zeitachse: Alles dreht sich, wird uminterpretiert, erfährt eine neue Perspektive.

in "Maske und Kothurn", Internationale Beiträge zur Theater-, Film- und Medienwissenschaft

Böhlau, 2012

GIBT ES

EINE ANDERE

PERSPEKTIVE

Erzengel im Kampf mit dem ewigen Satan der Sinnbeladenheit. Wort für Wort gegen Buchstaben im Öl (konkretisiert zu). Schriftzeichen zerfliessen in Augenbildern – „Angestrichenes“ verzerrt sich zu geschminkten Wortfratzen (nein: -phrasen und: abgeschminkt). Sätze fliegen ins Bild und verstricken den Pinsel (sich im), der sie im Grammatiktanz auf den Strich führt (zu Farbpunkten + Bildschichten zwingt, sagten die Altvorderen)

linguistic turns,

Bibliothek der Provinz,

2005

KLANGVERSCHWINDUNG - EINE WEHMUT

Abgesehen davon, dass meine bisherige Lebenszeit ziemlich genau diese hier anzublickenden 50 Jahre umspannt … warum feiern wir nicht 13 oder 17 oder elf oder neun? Als Musiker bin ich sehr an Zahlen interessiert und 50 oder 60 ist relativ unspektakulär. 800 – ja! Oder zweitausend, da muss man dann wenigstens nicht mehr mit viel Pomp vortäuschen, sich erinnern zu können.

"Was für Zeiten",

Bd.4 Edition Gutenberg,

2005

UNSCHARF

IST

SCHÖN

es war einmal …

Durch die großen Völkerwanderungen und die mitgebrachte Beute aus den Kreuzzügen wird der Okzident innerhalb weniger Jahrhunderte mit einer unübersehbaren Menge „fremder“ Instrumente, die nur langsam assimiliert werden, überschwemmt. Seitdem bewegen wir uns – immer abhängig von den aktuellen gedanklichen und den daraus folgernden handwerklichen Ressourcen – in Richtung immer neuer Klänge und Klangzusammenhänge.

Artikel 2004

RE-LIGIO: INNEN UND AUSSEN

Im Begleittext der Installation wird eine zweifache Betrachtungsweise derselben beschrieben: Nämlich die von INNEN und die von AUSSEN. Beide ein unterschiedlich akustisches, wie optisches Erlebnis! Wobei sich der Komponist auf den Vorschlag der verschiedenen Betrachtungsmöglichkeit zurückzieht und keinerlei Wertung der beiden Standpunkte einnehmen kann: Im Gegenteil. 

29. Mai 2002

REFLEXIONS-

RÄUME

Nachdem ich ja in meinen rein musikalischen Partituren sehr viel mit der Gewaltenteilung arbeite, d.h. oft und heftig die Eigenverantwortung des jeweiligen Solisten einfordere und ihn (oder sie) so in einen (hoffentlich) aktiveren Zustand als nur "Noten vom Blatt´l runterspiel´n" versetze, habe ich das zuerst auch auf meine Installationen übertragen wollen. Dann aber....

Artikel 2000

VON DER NATUR DER
ELEKTRONISCHEN MUSIK

`Die Zukunft wiegt nur 99 Gramm!´ Mit dieser (zweischneidigen) Schlagzeile wirbt eine Firma für die neueste Entwicklung am Markt elektronischer Musikinstrumente – dem Gewicht der CDROM, auf der die Programmcodes des neuesten virtuellen Computerinstruments gespeichert sind …

… am Beginn baut der amerikanische Jurist und Technik-Autodidakt Thaddeus Cahill sein 200 Tonnen schweres „Dynamophone“, das 1906 mit 30 Eisenbahnwaggons nach New York transportiert wurde …

Katalog wien modern,

2000

MEMORY MODULES

oder

OPER NACH DER POSTMODERNE

Der Stand der Dinge

Durch Infotainment, TV-Krimi, Werbespots und Videoclips ist einerseits die Geschwindigkeit und Klarheit einer Story auf maximalen „Speed” gebracht, andrerseits die Vermengung aller Stilzitate bis zur allgemeinen Stillosigkeit perfektioniert worden.

Zur Konzeption von

„Wieso verschwindet Mozart auf

der Reise nach Prag?“

1999

UN-  VORHER-  SEHBAR

Die im abendländischen Denken so lange erarbeitete “Logik” eines Kunstwerkes hat immer wieder neue Auswege gezeitigt, um der mathematischen Attitude, die uns erst die Gestaltungs(Proportions)regeln schenkt, möglichst zu entfliehen.

Diese ambivalente Haltung dem Schöpfungsprozess gegenüber wird durch die Technologie der elektroakustischen Musik in beiden Extremen gefördert und verschmilzt noch mehr die Einzelteile: Idee - Material - Struktur (Form).

HDA Dokumente zur Architektur 8

steirischer herbst

1996

VON GEWOHNEITEN

UND MAASSEN

Als er aber in das Schloss gekommen war – 7 Jahre soll Amerika gebrannt haben – DA sprang Tristan an den Strand und Leid und Freude vertauschten sich. Vor dem herandrängenden Volke und vor den Feinden bedeckte er seine Wunde mit dem Schild. „Nun musste ich mich entscheiden, ob ich der Sonne wohlgesinnt sein würde.“

Ariadne Fotografie

1987

bottom of page